Die bisherige ICE-Trasse zwischen Bielefeld und Hannover führt über Minden, Bückeburg und Stadthagen. Sie ist auf diesem Abschnitt allerdings nur unzureichend ausgebaut und stellt momentan für den Schienenverkehr ein Nadelöhr dar. Das führt zu Wartezeiten und vergleichsweise geringer Fahrgeschwindigkeit der Züge. In Anlehnung an den „Deutschlandtakt“ ist das Ziel des Bundesverkehrsministeriums die Reduktion der Fahrtzeit auf dieser Strecke. Das kann durch einen Ausbau der derzeitigen Strecke oder durch eine Neubaustrecke an anderer Stelle umgesetzt werden. Von der BI Auetal und der BIGTAB wird gefordert, den derzeitigen Streckenverlauf beizubehalten. Er soll um das notwendige Maß erweitert und modernisiert werdent. Es soll also die schon bestehende Trasse ausgebaut werden. Diese Lösung wäre zudem erheblich günstiger als ein Neubau. Die Anwohner der aktuellen Strecke bekämen somit einen deutlich verbesserten Lärmschutz. Diese Lösung wird unseren Wissens nach von nahezu allen Kommunen der Region und dem Land Niedersachsen präferiert und eingefordert.
Das Bundesverkehrsministerium strebt im Rahmen des sog. „Deutschlandtaktes“ eine deutliche Verkürzung der Reisezeit für den Personen- und den Güterverkehr auf der Strecke Düsseldorf-Bielefeld-Hannover-Berlin an. Dazu soll die Strecke für ICE-Züge mit einer Geschwindigkeit von 300 km/h ausgebaut werden. Dabei sollen aber nicht nur Gleise modernisiert werden, sondern auch die Streckenführung soll derart verändert werden, dass die 300 km/h möglichst weitgehend erreicht werden können. Umwege sollen vermieden und ggf. neue, direkte Verbindungen hergestellt werden. Daher hat der zuständige Parlamentarische Staatssekretär Ferlemann mehrfach eine Streckenführung entlang der Autobahn (A2) ins Gespräch gebracht und es wurde ersichtlich, dass er diese offenbar auch präferiert. Eine Streckenführung durch das Auetal wäre kürzer und somit angeblich etwas schneller zu bewältigen als die Bestandsstrecke. Es müsste also irgendwo zwischen Porta Westfalica und Seelze eine neue ICE-Schnellfahrtrasse gebaut werden, die dann mehr oder weniger nahe der Autobahn (A2) durch das Auetal führen könnte. Diesen Ansatz präferieren derzeit Vertreter des Bundesverkehrsministeriums und auch Herr Dr. Engel vom Fahrgastverband PRO BAHN e.V. Viele Wirtschaftsunternehmen dürften ebenfalls mit diesem Ansatz liebäugeln, weil der bauliche Umfang und somit das monetäre Umsatzvolumen erheblich größer sein dürften.
Insbesondere der Güterverkehr führt an der aktuellen Trasse zwischen Minden und Stadthagen zu ganz erheblichen Lärmemissionen, was die Lebensqualität beeinträchtigt. Im Zuge eines Ausbaus der bestehenden Trasse müssten umfangreiche, schallminimierende bauliche Maßnahmen umgesetzt werden, die die Lärmbelästigung im Vergleich zur aktuellen Situation deutlich vermindern würde. Kommt es jedoch anderswo zu einer Neubautrasse, die zudem sehr viel teurer als ein Ausbau der aktuellen Trasse wäre, dann wird ein vermehrter Güterverkehr auf der bestehenden Trasse erwartet, allerdings keine umfangreichen schallmindernden Maßnahmen. Somit sehen viele Anrainer in einem modernen Ausbau der bestehenden Trasse für sich eher einen Vorteil.
Die Fahrtzeit zwischen Düsseldorf und Berlin soll durch den sog. „Deutschlandtakt“ um 40 min von 4h14min auf 3h34min verkürzt werden. Dazu bedarf es einer neuen ICE- Schnellfahrtrasse durch das Schaumburger Land. Der „Deutschlandtakt“ sieht vor, auf den wichtigen Hauptachsen des Fernverkehrs die großen Städte im Halbstundentakt miteinander zu verbinden. Zudem sollen die Fahrpläne besser aufeinander abgestimmt werden und die Reisezeiten sollen durch stark erhöhte Reisegeschwindigkeiten und direkte Verbindungen vermindert werden.
Nach Möglichkeit soll also alle halbe Stunde eine größere Stadt erreicht werden und die Distanzen zwischen den Städten sollen möglichst mit 300 km/h und auf direktem Weg überwunden werden. Es soll eine passgenaue Infrastruktur auf Basis eines Zielfahrplans erstellt werden. Dabei gilt die Prämisse: „Erst der Fahrplan, dann die Infrastrukturplanung“. Das bedeutet also, dass die Einhaltung des Fahrplans oberste Priorität hat und die Infrastruktur derart gebaut werden soll, dass der Fahrplan eingehalten werden kann. (Unter Berücksichtigung dieser Schwerpunktsetzung ist eine „Abkürzung“ durch das Auetal in Form einer 300km/h-Trasse eigentlich nur logisch.)
• Der Deutschland-Takt ist ein abgestimmter, vertakteter Zugfahrplan für ganz Deutschland - von der regionalen Strecke bis hin zu den Hauptverkehrsachsen. Er integriert Nah- und Fernverkehr und wird zusammen mit den Eisenbahnunternehmen und mit den Ländern umgesetzt, die für den Nahverkehr verantwortlich sind.
• Der Deutschland-Takt macht das Bahnfahren pünktlicher, schneller und die Anschlüsse direkter und verlässlicher. Das bedeutet für Bahnkunden: Optimale Verbindungen, kürzere Aufenthalte an den Bahnhöfen und kürzere Fahrzeiten.
• Die Züge sind künftig öfter und schneller überall.
◦ Öfter: Auf Hauptachsen soll alle 30 Minuten ein Zug fahren
◦ Schneller: Optimierte Anschlüsse und passgenauer Infrastrukturausbau für kürzere Fahrzeiten.
◦ Überall: Flächendeckendes Fernverkehrsnetz verbindet Städte und Regionen. Zusätzliche Linien zur Anbindung von Großstädten.
• Der Deutschland-Takt wird auch für den Güterverkehr Vorteile bringen, z.B. durch spezielle Trassen und den gezielten Infrastrukturausbau.“ Quelle: Homepage BMVI
Sowohl der Landrat der Landkreises Schaumburg (Herr Farr) als auch der Bürgermeister der Gemeinde Auetal (Herr Kraschewski) fordern vehement einen modernen und anrainerfreundlichen Ausbau der Bestandsstrecke. Beide haben sich wiederholt und eindeutig gegen eine Neubaustrecke durch das Auetal ausgesprochen. Diese Positionen vertreten auch der Kreistag und der Gemeinderat.
Das BMVI ist das Bundesministerium für Verkehr und digitale Infrastruktur. Leiter des Ministeriums ist der Minister, Herr Andreas Scheuer. Für Angelegenheiten rund um das Thema Schienenverkehr ist die Abteilung Eisenbahnen zuständig. Hier werden neben politischen, rechtlichen und technischen Fragen die Rahmenbedingungen für den Schienenpersonennahverkehr sowie für die Investitionen in das Schienennetz erarbeitet.
Die Abteilung Grundsatzangelegenheiten entwickelt strategische Politikkonzepte für die bedarfsgerechte Planung der Bundesverkehrswege, ihre kosten- und termintreue Realisierung bei umfassender Bürgerbeteiligung sowie für eine umwelt- und klimafreundliche Ausgestaltung der Mobilität. Hierzu dienen u.a. der Bundesverkehrswegeplan, die Weiterentwicklung der Mobilitäts- und Kraftstoffstrategie sowie die Förderung des ÖPNV, des Radverkehrs, der Elektromobilität und des Lärmschutzes. Weitere wichtige Schwerpunkte sind Mautdienste, Forschungsförderung, Güterverkehr und Logistik, sowie EU-politische Fragestellungen.
Quelle: Homepage BMVI
Andreas Scheuer, Bundesverkehrsminister:
„Der Koalitionsvertrag ist der bahnfreundlichste seit vielen, vielen Jahren. Die Schiene kann einen wesentlichen Beitrag zum Erreichen der Klimaziele im Verkehr leisten. Bahnfahren ist aktiver Klimaschutz. Gemeinsam mit Vertretern aus Politik, Wirtschaft und Verbänden wollen wir bis 2030 die Zahl der Fahrgäste verdoppeln und mehr Güter auf die Schiene bringen. Und das bei gutem Service und hoher Qualität. Wichtiger Baustein: Der Deutschland-Takt. Er soll schnell erfahrbar und etappenweise umgesetzt werden. Wir möchten, dass er bereits zum Jahr 2021 in den ersten Regionen startet. Dann sehen die Kundinnen und Kunden der Bahn sofort, welche Verbesserungen die Ausbaumaßnahmen für sie ganz konkret bringen – nämlich mehr Verbindungen, bessere Anschlüsse, kürzere Fahrzeiten.“
„Der Deutschlandtakt macht das Bahnfahren pünktlicher, schneller und die Anschlüsse direkter und verlässlicher. Das bedeutet für Bahnkunden: Optimale Verbindungen, kürzere Aufenthalte an den Bahnhöfen und kürzere Fahrzeiten. Die Züge sind künftig öfter und schneller überall.“
Damit ist wohl alles gesagt: Der Minister ist offenbar eindeutig für die Neubaustrecke.
„An der Spitze des BMVI steht der Minister. Der Bundesminister leitet und verantwortet die Arbeit des Fachressorts und seiner insgesamt 63 nachgeordneten Behörden. Unterstützt wird der Minister bei seiner Arbeit von zwei Parlamentarischen Staatssekretären sowie von zwei beamteten Staatssekretären. Diese vier ranghöchsten Mitarbeiter helfen ihm bei seinen Leitungs- und Regierungsaufgaben.
Doch worin genau unterscheiden sich die Aufgaben der Staatssekretäre? Die beamteten Staatssekretäre sind Staatsbedienstete. Sie koordinieren die Arbeit der einzelnen Fachabteilungen im Ministerium. Sie sind für Mittel, Organisation, Themenumsetzung und Personal zuständig. Zudem sind sie die höchsten Beamten im Staat. Parlamentarische Staatssekretäre sind Mitglieder des Deutschen Bundestages. Sie werden durch den Bundesminister berufen und unterstützen ihn dabei, seine politischen Aufgaben zu erfüllen.“ Quelle: Homepage BMVI
Herr Ferlemann (CDU) ist einer der Parlamentarischen Staatssekretäre. Er ist der verantwortliche Mann für die Planung und Umsetzung des Trassenverlaufs und somit der entscheidende Ansprechpartner im Bundesverkehrsministerium. Er ist Beauftragter der Bundesregierung für den Schienenverkehr und somit wird er vermutlich derjenige sein, der letztendlich entscheidet, wo die ICE-Trasse verläuft und wie sie ausgebaut wird.
Herr Staatssekretär Ferlemann (CDU) hat in letzter Zeit bereits mehrfach eine Trassenführung entlang der A2 ins Gespräch gebracht und deutlich gemacht, dass er diese präferiere. Zudem stelle aus Sicht des Ministeriums die Streckenführung durch das Auetal eine gewisse Trassen- und somit auch Fahrtzeitverkürzung dar. Dies ist wiederum zentrale Forderung des „Deutschlandtaktes“, den das Bundesverkehrsministerium verfolgt. Folglich ist eine Streckenführung durch das Auetal eigentlich nur sachlogisch. Zudem hat Herr Ferlemann bzw. sein Beraterteam im Gespräch mit den Bürgermeistern der schaumburger Kommunen und Herrn Landrat Farr im Oktober 2019 eine Streckenführung durch das Auetal nicht ausgeschlossen. Ganz im Gegenteil: Es wurde sogar deutlich, dass man sich mit der Topographie des Auetals bereits umfangreich auseinandergesetzt hatte. Wir vermuten, dass derzeit intensiv an der Planung einer solchen Lösung gearbeitet wird. Bei diesen Gesprächen wurde auch eine umfangreiche Tunnellösung durch das Wesergebirge und somit auch durch das Auetal ins Gespräch gebracht.
Im Gespräch der schaumburger Bürgermeister und des Landrats mit dem zuständigen Parlamentarischen Staatssekretär Ferlemann im Oktober 2019 in Berlin wurde von Seiten der Mitarbeiter von Herrn Ferlemann eine sog. Tunnellösung ins Gespräch gebracht. Demnach soll die zukünftige Bahntrasse ggf. nicht oberirdisch durch das Auetal führen, sondern in einem Tunnel durch die Wesergebirgskette. Dazu müsste wohl irgendwo westlich von Rinteln der Tunnel beginnen. Wo er enden soll, ist noch unklar, vielleicht irgendwo zwischen Lauenau und Apelern. Klare Aussagen zu den Örtlichkeiten wurden bisher aber uns gegenüber nicht getätigt. Wir können uns allerdings auch vorstellen, dass ein eine alternative Tunnelvariante ggf. etwas weniger tief im Erdboden verlaufen könnte und an diversen Stellen durch oberflächliche Streckenführungen ergänzt werden könnte. Herr Ferlemann hat sich gegenüber Frau Völlers (Mitglied im Deutschen Bundestag, MdB) diesbezüglich angeblich wie folgt geäußert: „Dann aber sagt Herr Ferlemann, dass man im Auetal nur drei Tunnel bauen müsse und gut ist. Das fand ich komisch, denn es zeigt, dass es doch schon geplante Trassenverläufe geben muss!“
Aufgrund der erheblichen Kosten und der Gesteinsbeschaffenheit in der der Wesergebirgskette und im Süntel halten wir den Vorschlag der „Tunnellösung“ lediglich für ein Ablenkungsmanöver, um die Gemüter zu beruhigen und Zeit zu gewinnen. Sollte sie ernsthaft verfolgt werden, wäre sie für das Auetal aber sicher eine hervorragende Lösung, mit der vermutlich alle gut leben könnten. Die „kleine Tunnel-Lösung“ dagegen, mit diversen oberirdischen Teilstücken im Auetal (Bodenengern, Rannenberg, Hattendorf ?), halten wir, aus Sicht des Ministeriums, auch für durchaus denkbar. Sie beträfe wohl besonders das südliche Auetal und hätte, anders als die „große Tunnel-Lösung“, erhebliche Schäden der Landschaft zur Folge, die wir nicht akzeptieren könnten.
Die neue Trasse soll nach Aussagen von Herrn Ferlemann (Berlin, Oktober 2019) auch Güterverkehr aufnehmen. Güterverkehr erlaubt eine maximale Steigung von etwa 12 Metern pro Kilometer. Ein Trassenverlauf von Buchholz entlang der Talsohle des Auetals über Rehren bis Apelern bzw. Rodenberg würde relativ geringe Höhenunterschiede aufweisen und diesen Anforderungen weitgehend entsprechen. Zudem ist ein Verlauf zwischen den Dörfern hindurch für viele Mitglieder der BI Auetal absolut denkbar. Nur wenige Häuser müssten abgerissen werden. Diese Lösung wäre unseres Erachtens im Vergleich zu einer „Tunnellösung“ deutlich günstiger und baulich viel einfacher umzusetzen. Alle anderen Alternativen durch das Auetal sind entweder aufgrund der zu überwindenden Höhenunterschiede, aufgrund der Kurvenradien (entlang der A2) oder aufgrund der enormen Kosten (Tunnellösung durch das Wesergebirge) für den Vorsitzenden der BI Auetal wenig bis überhaupt nicht wahrscheinlich. Dieser Auffassung schließen wir uns an.
Sorry, uns fällt leider kein einziger Vorteil für das Auetal ein! Allerdings sehr viele Nachteile.
Ein Bahnhof im Auetal ist völlig abwegig und wurde auch nie in Aussicht gestellt. Man bedenke, dass der ICE mit 300 km/h durch das Auetal rasen soll, da wäre ein zusätzlicher Stopp völlig kontraproduktiv und stünde dem Hauptansinnen des „Deutschlandtaktes“, die großen Städte mit kurzen Reisezeiten zu verbinden, völlig entgegen.
In den vergangenen Jahrzehnten kam es immer wieder zu Enteignungen, die das Grundgesetz sogar ausdrücklich erlaubt. "Eine Enteignung ist allerdings nur zum Wohle der Allgemeinheit zulässig", heißt es in Artikel 14 des Grundgesetzes. Dabei sind jedoch Entschädigungen vorgeschrieben. Diese Entschädigungen liegen allerdings nicht selten sehr weit unter den Erwartungen der betroffenen Bürger. Da es sich hier um ein Projekt handelt, das eindeutig dem Gemeinwohl dient, sind somit Enteignungen von Immobilien und Grundeigentum nicht nur möglich, sondern auch wahrscheinlich – ob der Eigentümer sein Eigentum abgeben möchte oder nicht, spielt also keine Rolle. Bezogen auf das Streckennetz der Deutschen Bahn sind es sowohl übergeordnete wirtschaftliche Interessen als auch das Gemeinwohl, die als Begründung angeführt werden können. Im Allgemeinen Eisenbahngesetz (AEG) § 22 heißt es dazu unter Absatz 1: „Für Zwecke des Baus und des Ausbaus von Betriebsanlagen der Eisenbahn ist die Enteignung zulässig, soweit sie zur Ausführung eines nach § 18 Absatz 1 festgestellten oder genehmigten Bauvorhabens notwendig ist. Einer weiteren Feststellung der Zulässigkeit der Enteignung bedarf es nicht“.
Im Jahr 2012 wehrte sich ein Landwirt aus Sachsen-Anhalt vergebens gegen die Enteignung zweier Äcker mit einer Größe von etwa 35 000 m2. Dabei benötigte die Bahn die Flächen lediglich als Ausgleichsflächen für einen Tunnel. Die gebotene Entschädigung betrug gerademal einen Euro pro m2. Quelle: Spiegel online
„Der BürgerDialog ist ein Beteiligungs- und Diskussionsformat für Großgruppen,
das von der Bertelsmann Stiftung zusammen mit dem Deutschen Volkshochschul-
Verband e. V. entwickelt wurde. Grundlage des BürgerDialogs bildet das World
Café. Dabei diskutieren in mehreren aufeinanderfolgenden Gesprächsrunden
in wechselnder Zusammensetzung jeweils fünf bis sechs Personen pro Tisch zu
einem vorgegebenen Thema. Zwischenstände der Diskussionen werden an Pinnwänden dokumentiert und vergemeinschaftet. Abschließend findet eine Abstimmung über erarbeitete Positionen statt.“
Allgemeiner Ablauf:
Themensetzung:
Der Veranstalter legt Themenbereiche fest und lädt Teilnehmer ein.
Diskussion:
Innerhalb dieser Themenbereiche identifizieren die Teilnehmer zentrale Problemstellungen. Diese werden an Pinnwänden vergemeinschaftet. Danach arbeiten die Teilnehmer konkrete Positionen aus.
Priorisierung:
In einem argumentativen Wettstreit treten die Teilnehmer für ihre ausgearbeiteten
Positionen ein. Im Anschluss wird in öffentlicher Abstimmung eine Rangordnung
festgelegt.
Übergabe:
Die Teilnehmenden stellen die priorisierten Positionen im Plenum vor. Eine Übergabe
dieser Bürgervorschläge an den Adressaten finden während der Veranstaltung oder
im Nachgang statt.
Quelle: www.vhs-buergerdialog.de
Ob das Bürger-Dialog-Verfahren auch wirklich so abläuft, wie es oben beschrieben wurde, ist uns nicht bekannt. Im Bürger-Dialog-Verfahren sollen aber Vertreter der wichtigsten beteiligten Gruppen miteinander ins Gespräch kommen. In unserem Fall sollten das wohl u.a. sein: BMVI, Deutsche Bahn/Netz AG, die betroffenen Kommunen und der Landkreis Schaumburg, Naturschutzverbände, Bürgerinitiativen, Lobby-Vertreter etc. Es wurde der BI Auetal oder der Gemeinde Auetal bisher jedoch nicht mitgeteilt, welche Gruppen genau dabei sind, wie die Vertreter ausgewählt werden und wie das Verfahren umgesetzt wird. Und auch die Bedeutung der Ergebnisse für das folgende Planfeststellungsverfahren ist unklar. Es steht auch nicht fest, ob das Ministerium bis zum Beginn des Verfahrens im Jahr 2020 schon konkrete Umsetzungspläne vorlegt, oder sich lediglich anhört, was die Gegenseite an Wünschen vorträgt. Jede Gruppe soll aber Einwände, Wünsche und Forderungen vortragen können. Es soll versucht werden, einen Konsens herzustellen. Damit soll der Bevölkerung demokratische Beteiligung ermöglicht oder ggf. auch nur suggeriert werden, denn juristisch bindend sind die Ergebnisse für das nachfolgende Planfeststellungsverfahren unseres Wissens nach nicht. Andernorts hat man damit nach anfänglicher Euphorie sehr ernüchternde Erfahrungen gemacht. Das Bürger-Dialog-Verfahren ist also momentan für uns alle noch ein riesiges Überraschungsei.
Einem Mitglied des Heimatvereins Bernsen war Anfang 2019 aus gut informierten Kreisen zu Ohren gekommen, dass die Gefahr besteht, dass in naher Zukunft eine ICE-Schnellfahrtrasse durch das Auetal gebaut werden könnte. Dazu lagen den Vertretern der regionalen Politik allerdings keinerlei Informationen vor. Daher wurde der Sachverhalt auf der Jahreshauptversammlung des Heimatvereins Bernsen im März 2019 vorgetragen. Zudem wurde noch am gleichen Abend eine Petition von 45 Mitgliedern des Heimatvereins unterschrieben, die die Bitte an den Bürgermeister der Gemeinde Auetal zum Inhalt hatte, sich diesbezüglich an den entsprechenden Stellen zeitnah kundig zu machen. Der Heimatverein sammelte am folgenden Sonntag weitere Unterschriften für diese Petition im Ort und die rund 200 Unterschriften wurden in der folgenden Woche dem Bürgermeister der Gemeinde Auetal, Herrn H. Kraschewski, übergeben. Recherchen des Bürgermeisters führten zu der Erkenntnis, dass die Befürchtung leider nicht gegenstandslos, sondern durchaus begründet war. Es kam zu diversen Folgeveranstaltungen und der Thematisierung der Problematik im Gemeinderat der Gemeinde Auetal. Am 21. Mai 2019 wurde in Rehren eine große Informationsveranstaltung in den Räumen der Feuerwehr durchgeführt. Daraus resultierte bereits Mitte Juni 2019 die Gründung einer Bürgerinitiative mit 86 Gründungsmitgliedern, die anschließend als Verein eingetragen wurde. Es schlossen sich diverse Folgeveranstaltungen an. Demonstrationen und Informationsveranstaltungen wurden durchgeführt, Informationsstände wurden aufgebaut, unzählige Protestbanner wurden von den Auetaler Bürgern erstellt und im gesamten Gemeindegebiet aufgehängt.
Es folgen weiter: Protestaufkleber, Protestpostkarten an Herrn Ferlemann, Malwettbewerbe, BI-Logo-Erstellung, diverse Protestanstecker, umfangreiche Protestbekundungen auf dem Erntefest der Gemeinde Auetal im September und auch bei anderen Veranstaltungen, diverse Leserbriefe in verschiedenen Zeitungen, Radioberichte, Protestgemälde, eine Informations- und Diskussionsrunde der regionalen Bürgermeister und dem Landrat mit dem Parlamentarischen Staatssekretär Ferlemann in Berlin im Oktober 2019 etc. Die BI Auetal hat sich auf die Fahnen geschrieben, eine ICE-Trasse durch das Auetal zu verhindern. Der Vorstand der BI Auetal besteht aus folgenden Personen: Hendrik Steg, Claudia Grimm, Ben Weiser, Antje Kronenberg, Giso Jungk.
BIGTAB bedeutet: Bürgerinitiative gegen den trassenfernen Ausbau der Bahn in Bückeburg, Minden und Porta Westfalica. Es handelt sich um eine seit fast 20 Jahren bestehende Bürgerinitiative, die sich ebenfalls gegen unnötige und landschaftszerstörende Neubautrassen engagiert. BI Auetal und BIGTAB verfolgen das gleiche Ziel, nämlich den modernen Ausbau der Bestandsstrecke zwischen Minden und Stadthagen. Sie konzentrieren sich lediglich auf unterschiedliche Regionen. Daher arbeiten beide Bürgerinitiativen auch sehr eng und gut zusammen.
Die Gleise für Hochgeschwindigkeitszüge müssen so verlegt werden, dass möglichst wenig Höhendifferenzen überwunden und wenige Kurven durchfahren werden müssen. Wenn die Topographie einer Landschaft jedoch eine Anhöhe aufweist, so muss diese entweder umfahren, durchtunnelt oder durch eine breite V-förmige Vertiefung aus dem Weg geräumt werden. Dazu wird die Anhöhe weggebaggert und die Seiten abgeschrägt, damit der Boden nicht nachdrückt. Bedenkt man, dass bereits die Breite eines doppelspurigen Gleisbettes inklusive Sicherheitsabständen knapp 70 m aufweisen soll, ist es nicht verwunderlich, dass solche Tröge je nach Tiefe des Einschnitts in das Gelände eine Gesamtbreite zwischen 100 und 200m aufweisen können.
Die Frage kann seit dem Treffen der Schaumburger Bürgermeister mit Herrn Ferlemann vom Bundesverkehrsministerium wohl eindeutig mit „Ja“ beantwortet werden. Denn das ging eindeutig aus den Gesprächen hervor und wurde von mehreren Bürgermeistern bestätigt. Bedenkt man, dass der Güterverkehr der Deutsche Bahn viel Geld einbringt und momentan deutschlandweit viele Engpässe bestehen, wäre es auch kaum nachzuvollziehen, weshalb die neue Strecke insbesondere nachts, wenn der Personenverkehr gering ist, nicht für den Güterverkehr genutzt werden sollte.
Immer wieder wurden in letzter Zeit neue Streckenvarianten ins Feld geführt. Das führte in der Region zu Ängsten und Unmut. Die Kommunen und Investoren haben mittlerweile kaum noch Planungssicherheit und wichtige Investitionen werden aufgeschoben oder anderswo getätigt. Das gilt für den öffentlichen wie auch privaten Bereich. In ausgewählten Baugebieten sind Bauplätze momentan sehr schwer zu verkaufen, weil die potenziellen Käufer befürchten, in einigen Jahren direkt neben der Bahntrasse wohnen zu werden. Auch der Verkauf von Häusern ist momentan schwierig und viele Anwohnen befürchten, dass die Werte ihrer Immobilien und Ländereien bereits gesunken sind. Auch Frau Völlers (SPD) als Mitglied des Bundestages ist es nicht gelungen, weiterführende Informationen zum Thema Streckenverlauf vom Ministerium zu bekommen. Auch Herr Beermann (MdB, CDU) hat sich diesbezüglich bisher nicht konkret geäußert.
• Zerstörung der Landschaft
• Naturzerstörung
• Gefährdung bedrohter Tierarten
• Verlust an Lebensqualität
• erhebliche Lärmemissionen
• Wertverlust bei Grundstücken und Wohnhäusern
• Zerschneidung der Gemeinde
• Verlust an Attraktivität der Auetals für potenzielle Neubürger etc.
• Verminderung an privaten und öffentlichen Investitionen
• kulturelle Schlechterstellung
bitte siehe auch: Karte: befürchteter Verlauf klicken für mehr